Welche Möglichkeiten gibt es für eine Lipom Behandlung ohne OP? Hier findest Du Informationen in der Übersicht.
Hauptpunkte auf einen Blick:
- Fett-weg-Spritze: Lipome können durch Injektionen von Fettreduzierern schrumpfen, jedoch können hier Risiken bestehen und es bspw. zu Entzündungen kommen.
- Kryolipolyse und Ultraschall: Diese Methoden zeigen vielversprechende Ansätze für kleinere Lipome, jedoch fehlen bisher ausreichend Studien zur breiten Anwendung.
- Ernährungs- und Lebensstiloptimierung: Eine gesunde Ernährung und gezielte Lebensstiländerungen können das Wachstum von Lipomen bremsen und die Entstehung verhindern.
Einleitung
Lipome sind gutartige Fettgeschwulste, die unter der Haut entstehen und oft aus kosmetischen oder komfortbezogenen Gründen behandelt werden möchten. Sie treten häufig an Armen, Beinen, Rücken oder Nacken auf und sind meist harmlos, können jedoch bei zunehmender Größe oder an ungünstigen Stellen unangenehm sein.
Als Lipome-Patient habe ich viele Gespräche mit Ärzten geführt und seit Jahren zu diesem Thema recherchiert. Daher möchte ich einen aktuellen Überblick geben, welche Möglichkeiten neben den operativen Methoden es zur Behandlung von Lipomen gibt.
Operative Methoden zur Entfernung von Lipomen
Der operative Eingriff
Die klassische Methode zur Entfernung eines Lipoms ist ein chirurgischer Eingriff. Dabei wird das Lipom unter lokaler Betäubung herausgeschnitten. Diese Methode gilt als besonders effektiv, da das Lipom samt Kapsel entfernt wird und somit das Risiko eines Wiederauftretens minimiert wird.
- Vorteile:
- Dauerhafte Entfernung.
- Geeignet für größere Lipome.
- Nachteile:
- Narbenbildung.
- Erholungszeit nach dem Eingriff.
Lipom absaugen
Alternativ zum Herausschneiden kann das Lipom durch eine Fettabsaugung entfernt werden. Diese Methode eignet sich besonders für weiche, oberflächliche Lipome. Auch können bei diesem Verfahren mehrere Lipome auf einmal entfernt werden.
- Vorteile:
- Kleinere Narben.
- Weniger invasive Technik.
- Nachteile:
- Höheres Risiko, dass Reste des Lipoms verbleiben und nachwachsen, zudem kann es zu Entzündungen kommen.
Nicht-operative Behandlungsansätze
Fett-weg-Spritze
Bei der Fett-weg-Spritze werden lipolytische Substanzen direkt in das Lipom injiziert. Diese Substanzen lösen die Fettzellen auf, die dann vom Körper abgebaut werden.
- Geeignet für:
- Kleine Lipome.
- Risiken
- Schwellungen oder Rötungen an der Einstichstelle.
- Mögliche allergische Reaktionen.
Laserlipolyse
Diese Methode nutzt Laserenergie, um die Fettzellen im Lipom zu erhitzen und zu zerstören. Der Körper baut die zerstörten Fettzellen dann selbst ab.
- Vorteile:
- Keine große Verletzung der Haut.
- Schnelle Erholung.
- Nachteile:
- Effektivität bei tieferen oder größeren Lipomen begrenzt.
Kryolipolyse
Bei der Kryolipolyse werden Fettzellen durch gezielte Kältebehandlung zerstört. Das Verfahren ist nicht-invasiv und eignet sich besonders für oberflächliche Fettablagerungen.
- Vorteile:
- Keine Narbenbildung.
- Schmerzarme Anwendung.
- Nachteile:
- Nicht geeignet für tieferliegende oder sehr große Lipome.
Ultraschall-Lipolyse
Hierbei wird hochfrequenter Ultraschall eingesetzt, um Fettzellen gezielt zu zerstören. Die Methode ist nicht-invasiv und nahezu schmerzfrei.
- Vorteile:
- Schonend und risikoarm.
- Einschränkungen:
- Wirksamkeit ist oft begrenzt.
Unterstützung durch Lebensstil und Naturheilkunde
- Oxidativen Stress verringern: Oxidativer Stress kann eine Rolle bei der Lipomentstehung spielen. Antioxidantien aus frischen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Nüssen können helfen, freie Radikale zu reduzieren und die Zellen zu schützen.
- Ernährung anpassen: Eine ausgewogene, entzündungshemmende Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und arm an Zucker ist, kann das Risiko neuer Lipome reduzieren.
- Stress verringern: Chronischer Stress wirkt sich negativ auf den Fettstoffwechsel aus. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können dabei helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
- Massage: Gezielte Massagen können die Durchblutung anregen und so eventuell das Wachstum von Lipomen verlangsamen. Besonders in Kombination mit durchblutungsfördernden Ölen kann eine Massage wohltuend wirken.
- Cremes & Öle: Es gibt Cremes und Öle mit durchblutungsfördernden oder fettabbauenden Wirkstoffen. Auch wenn die Effekte oft begrenzt oder mit nur wenig Erfolg verknüpft sind.
Spekulative und experimentelle Ansätze
Gentherapie
Die Gentherapie kann als zukünftiger Ansatz in der Medizin gesehen werden. Bei dieser Therapie könnte eine genetische Modifikation helfen, die Bildung von Lipomen dauerhaft zu verhindern. Derzeit gibt es bisher keine bestätigten Studien oder Anwendungen. Dieser Ansatz liegt somit noch weit entfernt in der Zukunft.
Vorteile und Grenzen der nicht-operativen Behandlungen
Vorteile | Grenzen |
---|---|
– Geeignet für kleinere Lipome | – Viele Methoden befinden sich noch in der Entwicklungsphase |
– Option für Personen, die keinen chirurgischen Eingriff wünschen | – Der Erfolg oder Misserfolg kann noch nicht zuverlässig beurteilt werden, da bisher nur wenige Patienten und Ärzte diese Methode angewendet oder darüber berichtet haben |
– Möglichkeit zur Kombination verschiedener Ansätze | – Kosten müssen häufig privat getragen werden, da Krankenkassen diese nicht übernehmen |
Fachärztliche Begutachtung
Jedes Lipom ist individuell und die Wahl der richtigen Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren wie Größe, Lage und Beschwerden ab. Eine fachärztliche Begutachtung ist daher unverzichtbar, um eine geeignete Therapieoption zu finden und andere potenziell ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Fazit und Ausblick
Die Behandlung von Lipomen ohne Operation bietet zahlreiche Optionen – von minimalinvasiven Methoden bis hin zu Anpassungen des Lebensstils. Während chirurgische Eingriffe oft die effektivste Lösung darstellen, sind nicht-operative Ansätze für kleinere Lipome oder zur Ergänzung eine gute Alternative. Es sollte jedoch bedacht werden, dass der Erfolg dieser Ansätze nicht garantiert ist, da sie sich noch in einem Frühststadium der Anwendung befinden und viele davon nicht von der Krankenkasse übernommen werden.