Lipom mit Muskel verwachsen – meine Erfahrungen mit Diagnose, OP und Heilung. Was Du wissen solltest, wenn ein Lipom tiefer sitzt!
Als langjähriger Lipomatose-Patient habe ich mich im Laufe der Zeit viel mit der Krankheit Lipomatose beschäftigt. Auf meinem Blog berichte ich regelmäßig über Ursachen, Behandlungen und Möglichkeiten der Prävention. Heute möchte ich mich einem weiteren Thema widmen: Lipomen, die mit Muskelgewebe verwachsen sind. Diese Form des Lipomwachstums, habe ich jetzt schon mehrmals erlebt und möchte daher in diesem Blogbeitrag meine Erkenntnisse teilen.
Was ist ein Lipom eigentlich?
Lipome sind gutartige Fettgewebsgeschwulste, die meist harmlos sind. Typischerweise wachsen sie langsam und verursachen keine Schmerzen – solange sie nicht auf Nerven drücken oder, wie in meinem Fall, tiefer in das Muskelgewebe einwachsen. Normalerweise findet man Lipome direkt unter der Haut, doch in einigen Fällen können sie auch tiefer sitzen und sich in die Muskulatur ausbreiten.
Lipom und Muskeln: Wenn Fettgewebe tiefer geht
Bei mir wurde irgendwann festgestellt, dass eines meiner Lipome nicht nur oberflächlich liegt, sondern regelrecht in den Muskel eingewachsen ist. Dieses sogenannte „intramuskuläre Lipom“ kann verschiedene Beschwerden verursachen:
- Eingeschränkte Beweglichkeit
- Schmerzen bei Belastung
- Spannungsgefühle
- Muskelzucken
- Druck auf Sehnen, was zusätzliche Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen kann
Warum genau ein Lipom in den Muskel hineinwächst, ist nicht eindeutig geklärt. Es könnte an einem Stoffwechselproblem liegen oder an einer genetischen Veranlagung. Bei mir ist beides vermutlich der Fall.
Diagnose: Wie wird ein verwachsenes Lipom erkannt?
Ein in den Muskel eingewachsenes Lipom kann manchmal bereits bei einer normalen Untersuchung ertastet werden. Um jedoch eine genaue Diagnose zu stellen und die genaue Ausdehnung zu beurteilen, ist in einigen Fällen eine zusätzliche MRT-Untersuchung hilfreich. Während beim Ultraschall manchmal noch Unklarheiten bleiben, liefert das MRT präzise Bilder, auf denen die Abgrenzung zwischen Fett- und Muskelgewebe gut zu erkennen ist.
Meine Symptome – in meinem Arm fing der Muskel an zu zucken und spannte – machten es damals fast unausweichlich, dass sich das ein Arzt anschaut und im weiteren Verlauf dieses Lipom entfernt werden musste.
Wichtig: Wenn Du ein Lipom hast, das schnell wächst, Schmerzen verursacht oder tiefer liegt, solltest Du es unbedingt untersuchen lassen. In seltenen Fällen kann es sich hierbei auch um ein bösartiges Liposarkom handeln.
Behandlung & Entfernung: Mein Weg zur OP
Ob ein verwachsenes Lipom entfernt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei mir war es klar: Die Schmerzen bzw. ein ständiges Druckgefühl machten eine Operation notwendig.
Die Entfernung eines solchen Lipoms ist aufwendiger als bei einem oberflächlichen. Der Chirurg muss besonders vorsichtig sein, um die Muskelstrukturen nicht zu beschädigen. Ganz individuell kann dann entschieden werden, die OP unter Vollnarkose oder nur mit einer örtlichen Betäubung durchzuführen.
Bei mir war vor Jahren ein Lipom aus dem Oberschenkel entfernt worden, bei dem leider auch ein Stück Muskelmasse entfernt wurde, seitdem habe ich dort eine kleine Vertiefung.
Wundbehandlung nach der Operation
Die Nachsorge ist mindestens genauso wichtig wie die OP selbst.
- Die Wunde musste sauber gehalten und regelmäßig kontrolliert werden.
- Schonung ist wichtig, um die Heilung des Wundbereichs zu unterstützen
Wo kann man Lipome aus Muskelgewebe entfernen lassen?
Ein Lipom aus dem Muskel zu entfernen, kann jeder gute Chirurg durchführen. Ich habe darauf geachtet, dass der behandelnde Chirurg Erfahrung mit Lipomen hat. Spezialisierte Kliniken für plastische und rekonstruktive Chirurgie oder größere orthopädische Zentren sind ebenfalls gute Anlaufstellen.
Ein paar Tipps aus meiner Erfahrung:
- Vorabgespräch vereinbaren und gezielt nach Erfahrung mit intramuskulären Lipomen fragen
- (Falls vorhanden) Bildgebende Diagnostik (MRT, CT) mitbringen
- Sich nicht scheuen, eine zweite Meinung einzuholen
Komplikationen und Risiken – ehrlich gesprochen
Natürlich birgt jede Operation Risiken: Infektionen, Blutergüsse, Narbenbildung oder – in seltenen Fällen – eine Schädigung des Muskels oder der Nerven.
Bei einem meiner Lipome im Oberschenkel entwickelte sich kurz nach der Operation leider ein Bluterguss. In der Notaufnahme musste die Wunde daraufhin erneut geöffnet werden, damit das angesammelte Blut und der entstandene Druck entweichen konnten.
Muss ein verwachsenes Lipom immer entfernt werden?
Nein, nicht immer. Ein kleines, schmerzfreies intramuskuläres Lipom kann auch beobachtet werden. Aber sobald
- Schmerzen auftreten,
- sich die Beweglichkeit verschlechtert
- oder der Verdacht auf ein schnelles Wachstum besteht,
sollte gehandelt werden.
Fazit: Wissen hilft, Angst zu nehmen
Meine wichtigste Erkenntnis aus meiner Lipombehandlung ist: Gut informiert zu sein und sich in erfahrene Hände zu begeben, nimmt viel Unsicherheit. Ein Lipom, das mit Muskelgewebe verwachsen ist, stellt zwar eine besondere Herausforderung dar, kann aber erfolgreich behandelt werden – und die Heilung verläuft meist gut.